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Meetings Dortmund und Regensburg

  11.07.2020    Kreis Marburg-Biedenkopf Ergebnisse Presse

Helmut Schaake. Regensburg/Dortmund. Und es geht doch! Auch in Coronazeiten kann man große Sportfeste organisieren, alles natürlich nur mit einem enormen Mehraufwand. Mit einem strengen  Hygiene-Konzept, einem größeren Personaleinsatz für Ein- und Auslass-Kontrollen, Desinfektion beim Betreten des Stadions, einer digitalen Abwicklung und Online-Anmeldung für die Sportlerinnen und Sportler sowie mit Anwesenheitslisten mit Adressen und Telefonnummern für Betreuer und Zuschauer war es möglich und die Sportler nahmen das Angebot dankbar an.  Weil es kaum noch leistungsstarke Sportfeste gibt, nahmen die heimischen im Mittel- und Langstreckenlauf den weiten Weg nach Regensburg und Dortmund auf sich und wurden belohnt.  

Regensburg. Alleine vier gemischte 10.000-Meter-Zeitläufe, eingeteilt nach Bestzeiten, wurden in der langen Nacht beim Mittsommerlauf am Oberen Wöhrd angeboten. Im letzten Rennen, dem Männer A-Lauf dominierte vom Start weg der Lokalmatador und DLV Jahresschnellste Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) nach Belieben das Rennen. Er nahm sogar noch nach dem sechsten Kilometer das Tempo raus und gewann souverän nach 29:06,28 Minuten.

11 Läufer blieben unter 30 Minuten und Kilian Schreiner (ASC Breidenbach) stellte als 3. nach 29:13:53 Minuten einen neuen Kreisrekord auf. 

Spannender konnte der Zieleinlauf nicht sein und mitten drin in der Spitzengruppe war immer wieder Kilian Schreiner, der vom ersten Kilometern an der Spitze mit für das hohe Tempo gesorgt hatte. Nach zwei gelungenen Testrennen über 5000 Meterin 14:24 min. und 3000 Meter in 8:23 min. wussten Schreiner und Hirschhäuser schließlich, was sie laufen können. Für Kilian Schreiner war das  Ziel , in einem leistungsstarken Feld seine persönliche Bestzeit vom letzten Jahr von 29:25,23 Minuten zu verbessern. Mit einem sehenswerten Finish  auf der Zielgeraden belegte er Platz drei hinter dem zweiten Regensburger Dominik Notz   29:12,78 Minuten. Dabei lief er mit 29:13,53 Minuten eine neuen Kreisrekordzeit du verbesserte auch den Regionsrekord  den seit 1974 Norbert Rautenberg (LC Mengerskirchen mit 29:23,,2min. hielt) . Erst im letzten Jahr bei der DM in Essen hatte er mit 29:25,23 Minuten den Kreisrekord verbessert und dabei 47 Jahre lang gültige heimische Bestmarke aus 1973 von 29:20,8 Minuten des Wetteraner Laufgurus Helmut „Hems“ Jesberg (ASC Darmstadt) verbessert. Noch sensationeller war aber die Steigerung in diesem Feld von Alexander Hirschhäuser, dem zweiten Breidenbacher,  der quasi einen Quantensprung vollzog und sich als Siebter auf 29:33,09 Minuten und auf Platz zwei in der ewigen Kreisbestenliste verbesserte. Bei den Frauen waren Siegeszeiten nicht minder bemerkenswert.  Hier verbesserte sich die Deutsche Jahresbeste Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) noch einmal um 45 Sekunden auf ausgezeichneten 32:45,81 Minuten. Die Plätze  zwei und drei gingen an Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) in 33:37,84 Minuten und Lisa Tertsch (ASC Darmststadt/33:39,12min). Mehr erhofft hatte  sich in ihrem ersten Lauf über 25 Runden auf der Bahn die Buchenauerin Lena Ritzel (VfL Marburg) . Sie konnte zwar ihre 10-Kilometer-Straßenlaufbestzeit steigern, musste sich  aber am Ende mit den 37:21,08 Minuten und mit Platz 13 zufrieden geben. Im Gespräch meinte sie: „Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und dafür in den letzten zwei Monaten sehr hart trainiert. Das Rennen im zweiten Zeitlauf war eine Nummer zu groß für mich. Ich konnte zwar anfangs noch mitrollen (Tempo pro Kilometer um 3:30 Minuten), doch dann fehlten mir  auf den letzten vier Kilometern einfach noch die Kraft und das Stehvermögen. Jetzt muss ich nach einen weiteren Rennen unter Wettkampfbedingungen suchen, bevor meine Vorbereitungen auf  das Examen (Krankengymnastik) beginnen. Die Fahrt hat sich aber trotzdem gelohnt und den Breidenbacher Jungs zusehen, die so starke Bestzeiten gelaufen sind, war klasse.“ Im Nachwuchsbereich verbesserte sich die 14-jährige Charlotte Weigand (ASC Breidenbach) über 2000 Meter um über 10 Sekunden auf 7:10,55 Minuten und belegte Platz 9. Siegerin wurde die zur Deutschen Spitzenklasse zählende Franziska Drexler (LAC Passau) in 6:33,83Minuten vor Julia Barth (LG Bamberg/6:34,03min).

 

Dortmund:

14 Stunden Leichtathletik pur wurden im ersten Wettkampf nach dem Corona-Lockdown nach einem strengen Hygiene-Konzept von der LG Olympia Dortmund für über 750 Sportler angeboten. Aus heimischer Sicht nahm Hessenmeisterin Julia Merbach (TSV Kirchhain) den Kampf über zwei Stadionrunden mit Sicht auf die DM Norm auf, das sie mit ihrer zweitschnellsten Zeit als Vierte nah 2:08,72 Minuten (Bestzeit 2:08,35min) beendete, Hier übernahm 300 Meter vor dem Ziel die DM Dritte Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) das Kommando und ließ in guten 2:05,67 Minuten Vera Hoffmann (LC Rehlingen; 2:07,97 min) und Tabea Marie Kempe (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:08,63 min) keine Chance. Immer in Sichtkontakt dahinter auf Platz sechs lag Julia Merbach, die auf der Zielgeraden mit einem starken Spurt letztendlich noch auf Platz vier sprinten konnte. Im Gespräch sagte sie „Dortmund hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Ich bin letztlich eine 2:08,72 gelaufen. Tatsächlich habe ich mir eine deutlich schnellere Zeit erhofft und weiß auch, dass ich diese laufen kann. Erst am Dienstag bin ich über die 600m im Training eine 1:32,1 gelaufen. Im Endeffekt kann ich aber eigentlich auch zufrieden sein, da ich in diesem Feld wirklich starke Leute wie Rebekka Ackers oder Sarah Schmidt mit deutlich besseren Bestzeiten geschlagen habe und auf der Zielgeraden ein starkes Finish hatte. Somit bleibt abzuwarten, was in zwei Wochen in Regensburg für eine Zeit rausspringt. Einen guten Freilufteinstand gab der hessische 800-Meter-Meister Tobias Schulz (FV Wallau) auf Platz 22 im Gesamtfeld in 2:01;16 Minuten. Er sagte  optimistisch: „Jetzt brauche ich noch 2-3 Rennen und dann könnte ich mit etwas Glück nochmal in meiner Laufbahn  unter 2 Minuten laufen.“  Eine Bestzeit gab es auch für die erst 15-jährige Theresa Ruppersberg (ASC Breidenbach) als 40. im Frauenfeld mit 2:31,39 Minuten.