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Deutsche Meisterschaften 10.000m Essen
Helmut Schaake. Besser konnte es für die beiden heimischen Langstreckler Kilian Schreiner (Gladenbach/ASC Breidenbach) und Anna Starostzik aus Dautphetal (Spiridon Frankfurt) bei den Deutschen 10 000-Meter- Meisterschaften in Essen im Sportpark „Am Hallo“ mit bemerkenswerten Bestzeiten nicht laufen. Auf der längsten Stadiondistanz über 25 Runden gab es insgesamt 19 Endzeiten von unter 30 Minuten. Nachdem Kilian Schreier schon in der Hallensaison von Bestzeit geeilt war und bei den Deutschen Crosslauf Meisterschaften mit Platz 5 einen Höhepunkt setzte, ging es auch in der Freiluftsaison mit zuletzt Kreisrekord über 5000 Meter in 14:13,25 Minuten und Bestzeit über 1500 Meter mit den Erfolgen weiter. Jetzt gelang Kilian Schreiner der nächste Rekord über die 25 Stadionrunden. Dabei verbesserte er seine eigene Kreisrekordmarke von 2016 von 30:00,08 Minuten auf sensationelle 29:25,23 Minuten und landete mitten in der Deutschen Spitzenklasse unter 36 Startern auf Platz 11. Dabei kam der Leistungsdurchbruch nicht ganz überraschend. Schon in den 1960er Jahren entwickelte der Sportwissenschaftler Toni Nett Hochrechnungen für die Laufstrecken. Faustregel bei ihm ist: 2x5000-Meter-Zeit +1 Minute. Das trifft nun auch bei Kilian Schreiner zu. Bemerkenswert war, wie er nach der Streckenhälfte (14:39min) kämpfte, um sein großes Ziel, unter 29:30 Minuten zu bleiben, zu realisieren. Jetzt ist auch der Regionsrekord von Norbert Rautenberg (LC Mengerskirchen/29:22,2 Min./1974) oder des Wetteraners Helmut Jesberg , der für den ASC Darmstadt in Frankfurt 1973 mit 40 Jahren 29:20,8 Minuten, lief nicht mehr weit . Schließlich hat Jesberg schon vor 40 Jahren für die Unterbietung seines Hausrekordes ein „Fässchen“ ausgesetzt, jetzt fehlen nur etwas mehr als vier Sekunden.
Topfavorit war der letztjährige Europacupsieger von London in 27:36,52 Minuten Richard Ringer (LC Rehlingen), der zusammen mit Sebastian Hendel (LG Vogtland) für ein schnelles Anfangstempo sorgte (Halbzeit in 14:23 Minuten). Danach zog Richard Ringer auf den letzten Runden souverän davon und siegte in 28:28,89 Minuten. Zweiter wurde Vorjahresmeister Sebastian Hendel (LG Vogtland 28:43,67min.) gefolgt von Simon Boch (LG Regensburg /28:45,34 Minuten)..
Alina Reh stürmt zu 31:19,87 Minuten und Anna Starostzik zur neuen Bestzeit von 35:19,31 Minuten.
Bei den Frauen sah man eine Solovorstellung und ein Laufdemonstration der besonderen Art von der 22-jährigen Alina Reh (SSV Ulm 1846). Allein gegen die Uhr passierte sie die 5000- Meter-Marke nach 15:33 Minuten. Im Ziel stand die Uhr auf 31:19,7 Minuten, war die viertschnellste je in Deutschland gelaufene Zeit bedeutete. Damit hat sie auch die Norm für die WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) von 31:50,00 Minuten sicher in der Tasche. Silber holte sich Miriam Dattke (LC Regensberg) in 32:50,10 Minuten mit einer Minuten Vorsprung vor der Marathonspezialistin Katharina Steinruck- Heinig (LG Eintracht Frankfurt) mit 33:50,18 Minuten. Großartig und so schnell wie noch nie unterwegs war Anna Starostzik (Spiridon Frankfurt). Im Gespräch sagte sie: „Wir waren in einer leistungsstarken Gruppe immer mit einem Kilometerschnitt etwas über 3:30 Minuten unterwegs. Bei Streckenhälfte zeigte die Uhr 17:35 Minuten und ich wusste, dass ich voll in der Zeit war. Erst auf den letzten vier Runden waren wir nur noch zu zweit, ich konnte aber das Tempo durchziehen, sodass ich am Ende mit der Verbesserung um 13 Sekunden auf 35:19,31 Minuten mehr als zufrieden bin. Jetzt werde ich mich erst einmal wieder auf die kürzeren Strecken konzentrieren.“