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Süddeutsche Hallenmeisterschaften Frankfurt

  03.02.2019    Berichte Presse

Helmut Schaake. Frankfurt. Dass die Leichtathletik von spannenden Zweikämpfen lebt, sah man wieder einmal in mehreren Disziplinen am ersten Tag  der Süddeutschen Meisterschaften, die unter dem Hallendach in Frankfurt-Kalbach ausgetragen wurden. Erfreulicherweise sorgten auch einige heimische Athleten für Edelmetall und holten einmal Gold und dreimal Bronze. Zwei Starterinnen des VfL Marburg holten Gold und Bronze. Über 800 Meter behielt Julia Altrup auf den vier Runden in einem von Taktik geprägten Rennen die Übersicht und zeigte Nervenstärke. Nachdem das Tempo nach der ersten Runde zu langsam wurde, beschleunigte sie selbst und übernahm die Spitze .Nach der Hälfte ließ sie geschickt die anderen die Führungsarbeit machen, um  dann  in der letzten Runde von hinten die Spitzengruppe außen zu überholen. Mit der Angst im Nacken und Gold vor Augen kämpfte sie bis zum letzten Meter und wurde überraschend noch vor der Favoritin Katrin Merz (LC Rehlingen), die ganz dicht hinter ihr war, mit dem Sieg in 2:14,85 Minuten belohnt. „Dass es am Ende gereicht hat und ich sogar noch schneller war als bei den Hessischen mit der Bronzemedaille, ist natürlich super!“ so Julia Altrup nach dem Rennen. 

Ganz anders hatte sich dagegen die zweite Starterin, die Buchenauerin Lena Ritzel ihr 3000-Meter-Rennen vorgestellt. Nachdem der Start sich um fast eine Stunde verzögert hatte,  war erst einmal die Luft raus und die Hoffnung auf eine neue Bestzeit schwand. Vom Start weg rollte es nicht und es war ein purer Kampf um jeden Meter. Trotzdem wollte sie ins Ziel kommen. Am Ende war sie völlig erschöpft. Sie wurde zwar Dritte,  aber mit einer für sie grottenschlechten  Endzeit von 10:27,90 Minuten.„Ich habe keine Erklärung“, meinte sie. „Begonnen hat es mit der Verzögerung von über einer Stunde. Heute hat einfach nichts zusammengepasst. Im Rennen selber habe ich mich schon relativ schnell nicht mehr gut gefühlt – der dritte Platz bedeutet mir nicht wirklich viel, eine schnelle Zeit wäre mir deutlich lieber gewesen.“, so Lena  Ritzel. Siegerin wurde Clara Costadura (Spiridon Frankfurt) 9:58,69; Antonia Schermuly (LC Mengerskirechen) kam nach 10:25,05 Minuten auf Platz 2. .

Die wertvollste Zeit gelang Kilian Schreiner (ASC Breidenbach) über 3000 Meter. Nachdem er als hessischer Vizemeister in die geforderte  Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften von 8:20 Minuten noch ganz knapp verpasste hatte, gelang es ihm  diesmal in persönlicher Bestzeit von 8:17 ,13 Minuten (vorher 2016/ 8:18,91 min.). Dass solche Spitzenzeiten nicht im Alleingang, sondern nur im Verbund mit wechselnder Führungsarbeit gelaufen werden können, versteht sich. Nur drei Starter, zwei davon mit südafrikanischen Wurzeln  machten ihre Arbeit gut. Yonis Osman Ilyas aus Somalia (TV Waldstraße Wiesbaden), der Äthiopier Abdi Uya Hundesa (TSV Schott Mainz) und Kilian Schreiner wurden von ihren Trainer mit Zwischenzeiten gefüttert.  Am Ende hatte Yonis Osman Ilyas,  der Acht-Minuten-Mann über 3000 Meter, das beste Stehvermögen und siegte in 8:15,55 Minuten vor Abdi Uya Hundesa 8:16,63 ganz knapp, der wiederum knapp vor einem zufriedenen Kilian Schreiner lag. Mit Bestzeit von 8:17,13 Minuten und der DM Norm kann dieser nun die am 16./17. Februar die Fahrt nach Leipzig antreten.

Im Kugelstoßen gab es für die 21-jährige Kirchhainerin Patrizia Römer hinter den Favoritinnen mit 14,97 Metern die erhoffte Bronzemedaille. Absolute Deutsche Spitzenklasse zeigte im Kugelstoßring Alina Kenzel (VfL Waiblingen), die ihr Vier-Kilo-Gerät im letzten Jahr mehrfach über die 18-Meter-Marke befördert hatte. In der Halle stieß die 21-Jährige mit 17,83 Metern  Hallenbestweite und übertraf damit die Norm für die Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) .

Der Stadtallendorfer Lennart Genz (Wiesbadener LV) kann, wenn er das Brett richtig trifft, locker über 7 Meter springen, was er in der vergangen Saison auch mehrfach mit einer Bestleistung von 7,29 Metern gezeigt hat. In dieser Hallensaison ist er noch am experimentieren, um seine  schnelle Anlaufgeschwindigkeit exakt auf das Brett zu bringen. Anlaufschwierigkeiten zeigte nach drei ungültigen Versuchen Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) und wäre bei mehr als acht Teilnehmern gar nicht in den Endkampf gekommen. Im vierten Versuch setzte er seinen Siegessprung von 7,48 Metern in die Grube. Anders Lennard Genz, der seinen besten Versuch beim 5. Sprung mit 6,85 Meter hatte und in der Endabrechnung auf Platz 6 kam. Immer noch mit Rückenproblemen kämpft Julia Sturm (TSV Eintracht Stadtallendorf) bei der Jugend U18 im Dreisprung, wo sie mit 10.93 Metern Platz 7 erreichte. Siegerin wurde Oladejo Fehintola (MTV Mannheim) mit 11,46 Metern.

Im 60-Meter-Sprint kam René Koknat (TSV Kirchhain) bis in den Zwischenlauf, wo er mit 7,11 Sekunden nicht weiter kam. Sieger im Finale wurde Patrick Doogala (MTV Mannheim) in schnellen 6,69 Sekunden.     

 

 

erstellt von Helmut Schaake